Nicht nur Chöre und Musikvereine brauchen Solidarität, sondern die gesamte Veranstaltungsbranche, damit Kulturschaffende endlich wieder ihr Auskommen haben, da derzeit bei vielen existentielle Not herrscht. Aktionen wie „ Night of Light“ können nur Zeichen setzen. Kleine Open-Air Konzerte im Offenburger Kreuzgang oder Theateraufführungen von Baal Novo im Freien sind ein Hoffnungsschimmer. Im Sommer könnten auch noch weitere Plätze in Offenburg bespielt werden, vielleicht gesponsert von der Stadt oder Firmen. Die derzeitige Corona-Verordnung suggeriert: Alles kann gut werden, wenn ab September bis zu 500 Personen auf festen Sitzplätzen und einem Mindestabstand von 1,5 Metern bei Einhaltung der Hygieneregeln zugelassen sind. Wie soll in kleinen Clubs die Interaktion zwischen Musikern und Publikum entstehen, wenn nur ein Drittel des Publikums Zutritt hat? Von der Finanzierbarkeit einer solchen Veranstaltung ganz zu schweigen. Ein Kulturstart im Herbst könnte schwierig werden, da die Situation unklar und fragil ist. Wie lange kann die Kulturszene noch durchhalten? Auch wenn es weitere Gelder gibt: Um einen Kulturbetrieb mit Einschränkungen zu ermöglichen, wird es zum Überleben darauf ankommen, neue Wege auszuprobieren und möglichst viele Spielräume auf lokaler Ebene zu bekommen.
- Loretta Böß
(Quelle: Offenblatt)
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