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Aktionswoche 2019 gegen Armut


Die landesweite Aktionswoche gegen Armut fand bereits zum 16. Mal statt. Sie stand unter der Devise „Armut bedroht uns alle“ und ihr Motto war: „Der Mensch ist mehr als eine Zahl“. Dreizehn Institutionen und Vereine haben auch in diesem Jahr ein gemeinsames Programm für die Aktionswoche ausgearbeitet, um zu sensibilisieren und um Berührungsängste abzubauen. Geboten wurden u.a. Koch- Events unter dem Motto „Clever haushalten“ oder der „Hürdenlauf zur eigenen Mietwohnung“. Im reichen Baden-Württemberg gelten zirka 1,6 Millionen Menschen, die die Kosten für ihren Lebensunterhalt nicht mehr aus eigener Kraft bestreiten können, als arm. Vor allem die Explosion der Mieten trägt dazu bei. Der Rückzug des Landes und vieler Kommunen aus dem sozialen Wohnungsbau führt dazu, dass nicht nur die Groß- und Universitätsstädte unter dem fehlenden bezahlbaren Wohnraum leiden. Bereits 2014, nach der Aktionswoche gegen Armut, wurde in Offenburg das „Bündnis für Wohnen“ gegründet. Hier wurden Fördermöglichkeiten für privat Vermietende geschaffen. Aber auch das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wichtig wäre darüber hinaus, dass etwa die Baugenehmigungsverfahren beschleunigt und die Bauordnungen der Länder so umgestaltet werden, dass Bauen auch für Kommunen oder Genossenschaften billiger wird. Eine bezahlbare Bleibe darf in Offenburg nicht zum Luxusgut werden. Die Aktionstage sollten zum Nachdenken anregen. Die Bekämpfung der Armut geht uns alle an, besonders wenn man bedenkt, dass für GroßprojektewieStuttgart21oderBerlinerFlughafen Milliardensummen fließen, während die Versorgung von Menschen immer am Geld scheitert.

- Loretta Bös


(Quelle: Offenblatt)

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