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Soziale Medien müssen demokratischer werden!


Worauf müssen wir achten, wenn wir über soziale Medien kommunizieren? Wie funktionieren und wirken sie? Auf diese Fragen versuchte Sven Hartung beim jüngsten Roten Abend des SPD-Ortsvereins Offenburg im Stadtteil- und Familienzentrum Oststadt Antworten zu geben. Vernetzung, so Marketing Fachmann Sven ist ein alter und berechtigter sowie erstrebenswerter Wunsch des Menschen, die Nutzung sozialer Medien somit selbstverständlich. Die ersten Versuche gab es bereits 1997, Facebook entstand 2004. Rechnerisch bewege sich inzwischen die Hälfte der Weltbevölkerung in der Quasi-Parallelwelt der sozialen Medien. Man müsse sich daher Gedanken darüber machen, dass nur wenige Unternehmen relativ unkontrolliert vier Milliarden Menschen auf ihren Plattformen sammeln, gab Sven zu bedenken.



Im Hintergrund der sozialen Netzwerke steht ein Algorithmus; problematisch ist dabei, dass dieser nicht öffentlich zugänglich ist. Dieser Algorithmus, ein Code mit Unterstützung einer Künstlichen Intelligenz (KI), entscheidet, welche Informationen für den Benutzer relevant sind. "Das Netzwerk versucht mich quasi zu analysieren", so Hartung. Seine Informationen bezieht es dabei aus dem Nutzerverhalten: wie lange schaue ich mir etwas an, wie oft, welche Handlungen habe ich im Netzwerk in der Vergangenheit getätigt? Der Nutzer wird durch diese Relevanz-Analyse "immer mehr in eine Blase hineingezogen", was unter Umständen problematisch sein könne. Der Benutzer bekommt also keine breite Palette an Informationen mehr, vielmehr reduziert sich die Auswahl des Codes zunehmend auf das, wovon der Code meint, dass es den Nutzer interessieren könnte. Das Ziel sei, den Nutzer möglichst lange im Medium zu halten, was mitunter zu einer Neigung zu "extremeren" Inhalten führe, die den Zuschauer deutlich besser fesselten. "Der Algorithmus kann mit der Mitte (besonders der politischen) nichts anfangen", so Sven, er neige zum Populismus, zum rechten Rand, bei den Religionen zum Fundamentalismus. "Das Schwarz-Weiß-Denken wird befördert", warnt der Referent.



Wir fordern ein Stopp der Monopolisierung, eine Offenlegung der Algorithmen, was Google und Co. abblockt, obwohl die Gefahr des Missbrauchs bekannt sei. "Wir brauchen demokratische Gremien, die Einfluss auf die Algorithmen haben", sagt Sven. Es bedürfe einer gewissen demokratischen und unabhängigen Kontrollinstanz der Algorithmen.



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